Mittwoch, 30. April 2014

Regen, Regen, Regen und noch mehr Regen...

In Malawi gibt es drei Seasons, die hot and dry, hot and wet und dry and cold season. Die erste Phase geht ungefähr von August bis Ende November. Zu der Zeit war es brüllend heiß und man hat selten ein paar Wölkchen am Himmel gesehen. Sogar nachts war es warm und der Sternenhimmel atemberaubend.
Ende November gab es den ersten Regen. Darüber habe ich mich sehr gefreut! Endlich mal eine Abkühlung... das hat aber leider nicht lange angehalten. Sobald es aufgehört hatte zu regnen kam die Sonne wieder raus und es wurde heiß. Dieser ständige Wetterumschwung hat mir etwas zu schaffen gemacht aber auch daran habe ich mich schnell gewöhnt.
Das Wetter in der Regenzeit schwankt sehr schnell. Der Regen kommt plötzlich und direkt sehr stark, dann regnet es sich aus, hört plötzlich auf und dann wird es wieder warm. Ein langsames stärker werden des Regens habe ich selten erlebt.
Ein weiterer Minuspunkt des Regens war, dass es unendlich laut war, da wir ein Wellblechdach haben.

Aber der Regen hatte natürlich nicht nur schlechte Seiten :)
Alles wurde in Rekordzeit grün und hat angefangen zu blühen.









Die Landschaft hat ein komplett anderes Gesicht bekommen. Hier ein paar "Vorher-nachher-Bilder" :
Innenhof vorher
Innenhof nachher
Mittlerweile hängen an unserem Papayabaum über 40 Papayas...
Die Straße vor unserem Haus vorher
Die Straße vor unserem Haus auf der linken Seite nachher
Unser Haus vorher
Unser Haus nachher
Wir mussten auch nicht mehr so häufig Wasser holen. Wir haben einfach unsere Wannen nach draußen gestellt und auf den nächsten Regen gewartet.
Es hat nie lange gedauert, bis sich die Wannen gefüllt hatten.








Die Regenzeit war im Vergleich zu den letzten zwei Jahren sehr gut! Dadurch ist die Maisernte sehr erfolgreich gewesen. Soweit das Auge reicht sieht man Maisfelder. Diese sind hauptsächlich in Privatbesitzt.
Jetzt, am Ende der Regenzeit, wird der Mais geerntet, die Kolben getrocknet und dann die Maiskörner von den Kolben abgetrennt. Dafür gibt es keine Maschinen, das wird alles mit der Hand gemacht.
Heute haben wir Patricia besucht, die auch selbst Mais angebaut hat, und haben ihr beim Abtrennen ein wenig geholfen. Nach 15 Minuten hatte ich schon die erste Blase an meinem Daumen :D

Die Maiskörner werden dann zu der nächsten Maismühle gebracht und zu Ufa verarbeitet. Ufa, aus dem dann Nsima gekocht wird, ist das Hauptnahrungsmittel hier in Malawi -aber davon habe ich ja schon einmal berichtet-.
Aber nicht nur die Maisernte war erfolgreich, sondern auch die der Groundnuts. Mr. Malendima, ein Lehrer unserer Schule, hat insgesamt 10 Säcke mit Groundnuts geerntet. Eigentlich wollten wir ihm dabei helfen aber zu der Zeit waren wir in Sambia unterwegs. Bald bekommen wir welche von den frischen Groundnuts. Die schmecken besonders lecker, wenn man sie zusammen mit etwas Öl und Salz für ein paar Minuten in der Pfanne röstet.

Im April gab es noch vereinzelt Schauer -wie wir sie aus Deutschland kennen;)- und jetzt beginnt hier der "Winter". Für mich ist es natürlich kein gefühlter Winter... Die Temperaturen tagsüber sind nur gering gesunken. Man kann immer noch in T-shirt rumlaufen. Nur abends wird es etwas frischer und nachts ist es kühl, was aber total angenehm ist. Jetzt kann ich endlich mal wieder mit einer dünnen Decke schlafen :)

Donnerstag, 3. April 2014

Reise nach Tansania die Zweite


Am 01.03 ging es für Anke und mich wieder nach Tansania. Diesmal nicht um Urlaub zu machen, sondern um am Zwischenseminar teilzunehmen.
Mit der selben Busgesellschaft, wie bei der letzten Fahrt, ging es abends um 19:00 von Lilongwe aus los. Eigentlich ist alles gut gelaufen- wir haben Dar Es Salaam in 30 Stunden erreicht. Die Betonung liegt auf eigentlich… Leider haben wir nur noch Plätze ganz hinten im Bus bekommen. Wir saßen also in der 5er-Reihe und mussten feststellen, dass unsere Sitzpolster komplett lose waren. Bis Mbeya war das kein Problem allerdings sind zwischen Mbeya und Dar Es Salaam sehr viele Straßenhuckel, sodass wir nicht gerade selten hochgesprungen sind. Das war mit den losen Sitzpolstern etwas anstrengend. 

In Dar Es Salaam angekommen sind wir direkt zu einem Hostel in der Nähe vom Hafen gefahren und haben etwas Schlaf nachgeholt. Am nächsten Tag haben wir die anderen Mädels aus Malawi getroffen, die vorher auf Sansibar waren und sind mit ihnen abends in ein chinesisches Restaurant gegangen. Das Essen war super und wir hatten einen lustigen Abend!
    

Während der Fahrt ist uns ein Reifen geplatzt
Ganz früh am Morgen ging es dann weiter mit dem Bus nach Moshi. Die Fahrt hat auch noch mal knapp 11 Stunden gedauert und wir waren froh, als wir das Hostel in Moshi erreicht hatten.






Ananasplantagen auf dem Weg nach Moshi
Die anderen Freiwilligen aus Kenia, Uganda und Tansania waren schon da. Ich habe mich sehr gefreut alle wiederzusehen :)
Während des Seminars vom 4.-9.3. hatte ich die Möglichkeit meine Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen auszutauschen, die das Gleiche oder ähnliche Dinge erlebt haben.                                 Wir haben in einer Einheit über unsere Rolle als Freiwillige geredet, welche Probleme dabei aufgetreten sind und über mögliche Problemlösungen gesprochen. Es hat mich beruhigt zu wissen, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine dastehe, da viele von uns mit den gleichen Situationen zu kämpfen haben. Ich habe einige Typs bekommen, um ein paar Situationen besser zu meistern.                                In meiner Klasse ist es zum Beispiel immer sehr laut und ich habe Schwierigkeiten die Schüler für eine längere Zeit ruhig zu halten. Im nächsten Term versuche ich ein Belohnungssystem einzuführen, dass wenn die Schüler ruhig waren wir zum Beispiel raus gehen und ein Spiel spielen. Darüber habe ich auch schon einmal nachgedacht und wurde durch die positiven Erfahrungen der anderen ermutigt :)                                       
Ich habe aber auch eingesehen, dass es nicht für alles eine Lösung gibt.                                     
Ebenfalls haben wir Themen, wie „die Rolle der Frau“, „Korruption“, „Witchcraft“, „Umgang mit Geld“ und „Beziehungen“ angesprochen. Dazu haben wir Diskussionsrunden gemacht in denen wir die Mentoren (aus Kenia, Deutschland und Tansania) befragen konnten. Jeder von uns ist im Alltag schon mit einer dieser Themen konfrontiert worden und es gab viele offene Fragen und Diskussionsbedarf.                                    Ich fand es sehr  interessant die Meinung der Mentoren und dessen Erfahrungen und Geschichten zu hören. Die Einheit hätte gerne noch länger dauern können…
Eine weitere Einheit, die wir spontan gemacht haben, war „Zurück nach Deutschland“. Da haben wir im Plenum über unsere Ängste und Erwartungen gesprochen, wenn wir wieder zurück nach Hause fahren. Ein zwei Ängste haben sich durch die eigenen Erfahrungen unserer Mentorin bestätigt aber im Grunde ist das „Zurückkommen“ nicht so schlimm, wie man es sich in diesem Moment vorstellt.                                    

Wie wird es sein, wenn ich wieder zurück komme, ich mein Zimmer sehe oder allgemein, wie ich zu hause lebe, welche Möglichkeiten ich habe, wieder in einem deutschen Supermarkt stehe, die Gegend sehe, die mit Häusern zugepflastert ist? Das kann ich Euch nicht sagen- ich weiß es selbst nicht… Ich weiß nur, dass ich Angst davor habe und es auf mich zukommen lassen muss. Aber natürlich freue ich mich auf der anderen Seite auch zurückzukommen und alle meine Freunde und Familie wiederzusehen :)


mit 22 Leuten in einen Minibus- Kein Problem für uns ;)
Am letzten Abend ging es mit allen raus in eine locale Disco :) Es war ein sehr schöner Abend- es hat Spaß gemacht endlich mal wieder tanzen zu gehen!











Den Kilimanjaro habe ich leider nur einmal kurz gesehen- aber es hat sich gelohnt :) Es sah ungefähr so aus, nur, dass mittlerweile viel weniger Schnee auf der Spitze liegt:
http://www.thobareisen.de/img/afrika/tansania/tz_kilimanjaro2.jpg
Quelle Google Bilder

Da wir schon einmal in der Nähe waren haben wir einen Tagesausflug zu einer Quelle gemacht. Der Ort war traumhaft schön! Das Wasser war total klar und der Grund schimmert mit seinen unterschiedlichen Farbtönen durch. Von den umstehenden Palmen ragen Wurzeln ins Wasser, auf die wir uns draufsetzen konnten.
 


Auf dem Rückweg in mein zu Hause auf Zeit haben wir einen kleinen Zwischenstopp in Arusha gemacht. Mit dem Minibus ist die Stadt ungefähr eine Stunde von Moshi entfernt. Dort sind wir auf einen großen Massai-Markt gegangen. Ich mag es total gerne über solche Märkte zu gehen. Es gibt immer wieder neue Sachen zu entdecken und alles ist so farbenfroh!